Focusing für TherapeutInnen, ÄrztInnen und PsychologInnen
Einführungsseminar
Leitung: Frank O. Lippmann
Ort: Hamburg, aktuelle Termine bitte erfragen
Weitere Informationen: Termine, Seminar-Flyer Hamburg (pdf)
Zugang zum impliziten Körperwissen
Seit einiger Zeit ist die moderne Neurobiologie dem „intuitiven“, „gefühlten“, „impliziten“ Wissen mit naturwissenschaftlichen Methoden und bildgebenden Verfahren auf der Spur. Der Körper als von außen betrachtete Quelle von Gefühl, Information und Innovation rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Wie wir aber aus dieser Quelle schöpfen können, ist weit weniger bekannt! Focusing beschreibt den Weg, wie wir Zugang finden können zum Körperwissen und den neuen Schritten, die aus ihm entstehen.
Heilsame Schritte, die aus dem Körper kommen
Der amerikanische Philosoph und Psychotherapeut Eugene T. Gendlin hat die Bedingungen und Schritte, als auch die Haltungen und inneren Handlungen genau beschrieben, die erforderlich sind, um den Focusingprozess entstehen zu lassen und auch andere Personen darin zu begleiten und zu unterstützen. Wenn Sie psychotherapeutisch tätig sind, sei es tiefenpsychologisch, verhaltenstherapeutisch, systemisch oder körpertherapeutisch orientiert, können Sie mit Hilfe von Focusing Ihre Arbeit erheblich vertiefen, indem das implizite, bedeutungstragende Körpererleben „angefragt“ und damit ein sich selbst vorantreibender, aus erlebten Schritten bestehender Veränderungsprozess angeregt wird.
Psychosomatische und andere Krankheitsbilder
Bei Patienten mit psychosomatischen und anderen Krankheitsbildern lässt sich hierdurch z.B. häufig Zugang zu abgespaltenen Erlebensinhalten finden. Im Focusingprozess wird die Aktualisierungstendenz körperlichen Erlebens unmittelbar erfahrbar. So kann auch die „Körpersprache der Symptomatik“ ihre bisher nicht gespürte Bedeutung in Emotionen, Worten, Bildern und Bewegungsimpulsen entfalten. „Steckengebliebene“ innere Interaktionen („Frozen wholes“) beginnen, sich wieder zu bewegen und können im therapeutischen Beziehungsdialog aufgegriffen werden.
Körpertherapie
Körperorientierten TherapeutInnen (auch Physiotherapie, Feldenkrais, KBT, u.a.) hilft Focusing auf systematische Weise, den Bedeutung tragenden, körperlich gefühlten Erlebensprozess des Patienten/Klienten mit Worten, inneren Bildern, körperlichen Bewegungs- und Handlungsimpulsen zu verbinden und auf sanfte, nicht eindringende Weise auch verbal zu begleiten.
Selbstsorge und Partnerschaftliches Focusing
Alle Helfer und „Heiler“ brauchen genügend Erholung und frische Energie, zum einen um ihrer selbst willen, aber auch, um andere Menschen glaubwürdig und kompetent auf ihrem Weg unterstützen zu können. Einen wichtigen Beitrag dazu vermag das Partnerschaftliche Focusing zu leisten: Zwei Personen treffen sich regelmäßig, um sich gegenseitig und abwechselnd in Ihrem Erlebensprozess zu begleiten. Das Handwerkszeug, um frische Lösungsschritte und spürbare Erleichterung entstehen zu lassen, ergibt sich aus den Grundhaltungen und Begleittechniken des Partnerschaftlichen Focusing.
Partnerschaftliches Focusing
Klinisch erprobt und validiert
Die Wirksamkeit von Focusing als Kerngeschehen psychotherapeutischer Veränderung wurde klinisch erprobt und empirisch validiert. Focusing allein ist noch keine Psychotherapie, lässt sich aber in jede Art von Gesprächsführung, Psychotherapie und Beratung (z.B. im Rahmen der Psychosomatischen Grundversorgung) als methodisches Element integrieren. Es entstammt der Tradition klientenzentrierter Psychotherapie und phänomenologischer Philosophie und wurde von Eugene T. Gendlin, ehemals Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Chicago, USA entwickelt.
Deutsches Ausbilderforum Focusing (DAF)
The International Focusing Institute NY (USA)